Walter Goetz

deutscher Historiker und Politiker; Prof. in Tübingen, Straßburg und Leipzig; 1915 Leiter des Instituts für Kultur- und Universalgeschichte in Leipzig; Veröffentl. u. a.: "Italien im Mittelalter", "Propyläen Weltgeschichte" (Hrsg.); in den 1920er Jahren Mgl. des Reichstags; 1946 Prof. in München; Präsident der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1946-1951

* 11. November 1867 Leipzig

† 30. Oktober 1958 Adelholzen (heute zu Bergen/Kreis Traunstein)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 01/1959

vom 22. Dezember 1958

Wirken

Walter Wilhelm Goetz, ein Sohn des bekannten Achtundvierzigers und langjähriger Führer der deutschen Turnerschaft, Ferdinand G., wurde am 11. Nov. 1867 in Leipzig geboren. Sein Vater war damals Arzt im benachbarten Dorfe Lindenau. G. besuchte in seiner Vaterstadt die Thomasschule, wurde 1886 Student in Freiburg/Br. und studierte dann während drei Semestern in München. Nach weiterem Studium in Leipzig, wo er 1890 mit der Schrift "Die Wahl Maximilians II. zum deutschen König 1562" promovierte, kehrte er wieder nach München zurück. Dort gewann er Fühlung mit Mitgliedern der historischen Kommission in München und erhielt von dieser den Auftrag, Aktenpublikationen aus der bayerischen Geschichte zu übernehmen. Auf Grund einer ebenfalls diesem Gebiet entnommenen Arbeit "Herzog Albrecht V. im ersten Jahrzehnt seiner Regierung...